“Den besten Freund des Menschen” nannte Wolfgang Amadeus Mozart den Tod und ahnte nicht, dass er sterben würde, bevor er sein letztes, großes Werk vollenden konnte. Sein Requiem reiht sich ein in eine lange Folge musikalischer Werke, die den Abschiedsritus der Kirche in Töne fassen, mit Tönen begleiten, ihm über den Text hinaus eine Form geben, die den rituellen Charakter verstärkt.
Rituale des Abschieds, Rituale des Neubeginns: ein Versuch, Halt zu finden und dadurch neue Perspektiven zu gewinnen, ein Weiterleben angesichts des Todes und mit dem Tod möglich zu machen.
Wir versuchen, neue Blicke auf Mozarts Requiem zu erlangen, dessen Aufführungen Teil konzertanter Riten geworden sind. Eine weitere Spanne des Ausdrucks zwischen tiefer, persönlicher Verzweiflung und hellstem Licht hat wohl kaum ein Komponist für die uralten Texte gefunden!