Das Licht in allen seinen Farben steht im Mittelpunkt unseres Frühlingssinfoniekonzerts – in dem Monat, in dem die Bäume in allen Schattierungen von grün leuchten: “Im wunderschönen Monat Mai ...”! Kaum eine Sinfonie ist so leuchtend wie die sogenannte Italienische von Felix Mendelssohn Bartholdy, in der er seine Italien-Reise musikalisch verarbeitet, so, wie er es auch mit seiner Schottland-Reise gemacht hat. Die Italienische ist aber keine Programmsinfonie, sondern nimmt die Stimmungen und das Lebensgefühl des Landes südlich der Alpen auf und verwandelt diese in Musik: Da ist der heitere Schwung des Kopfsatzes, der sizilianische Furor der finalen Tarantella und das pastorale Lächeln des Scherzos. Und als Gegensatz: die Beschwörung eines Karfreitagszuges, das Schreiten, die Erinnerung an geliebte Tote – mit nur gelegentlichen Sonnenstrahlen, die durchs Gewölk brechen.
Dieses ferne Licht ist Hauptbestandteil von Pēteris Vasks traumverlorenem Violinkonzert Distant Light, das dieser gegen Ende des 20. Jahrhunderts für Gidon Kremer geschrieben hatte. Wieder bei uns zu Gast ist der Geiger Vadim Gluzman, der das Konzert bereits in einer atemberaubenden Aufnahme eingespielt hat. Zum Auftakt des Konzertes erklingt das spielerische Konzert für Streicher der polnischen Komponistin Grażyna Bacewicz – wie gemacht für unsere virtuosen Streicherinnen und Streicher!