Noch vor Corona – knapp vor Corona! - war es, als wir ein Konzert in der wunderschönen, kleinen Stadt Rheinbach gaben, bei dem wir mit der gerade 22-jährigen Geigerin Judith Stapf zusammen Beethovens Violinkonzert aufführten. Glücklicherweise hat die junge Musikerin die Jahre der Pandemie, die Jahre ohne Auftrittsmöglichkeiten und musikalischer Leere mit Zielstrebigkeit und viel Talent überstanden – und nicht nur das: Sie hat gemeinsam mit zwei Freunden und Kollegen ein Trio am Leben gehalten, das inzwischen zu den großen Hoffnungen der Kammermusikwelt gezählt wird: Das Trio Orelon gewann im Jahr 2023 den renommierten ARD-Musikwettbewerb und überzeugte sowohl die Jury, die ihm den 1. Preis zuerkannte, als auch das Publikum, das Judith Stapf (Violine), Arnau Rovira i Bascompte (Violoncello) und Marco Sanna (Klavier) den Publikumspreis verlieh.
Und so erklingt in unserer BeethovenNacht seit längerer Zeit wieder Beethovens einziger Beitrag zu einer scheinbar vergessenen Gattung: Das Tripelkonzert, ein Nachkomme des barocken Concerto grosso.
In Beethovens Werkverzeichnis findet sich direkt neben dem Tripelkonzert die Sinfonie Nr. 3 Es-Dur, die Eroica. Bei allen Unterschieden: Das sinfonische Ungetüm endet, wie das Tripelkonzert, mit einem Tanz – das Konzert mit einer Polonaise, die Sinfonie mit einem Contredanse … Eleganz und Rebellion, Humor und Ernst, Virtuosität und Tiefe – in diesen beiden Großwerken findet sich der ganze Beethoven!