Und alle so still
nach dem Roman von Mareike Fallwickl
Regie: Laura Ollech
Frauen liegen auf der Straße. Bewegungslos und schweigend. Erschöpft und doch voller Kraft – Kraft für einen stillen Aufschrei. Zunächst sind es nur einige Frauen, die sich vor das örtliche Krankenhaus legen. Mit der Zeit legen sich viele mehr an weiteren Plätzen der Stadt dazu. Es sind Frauen, die sich der gesellschaftlichen Erwartung entziehen, dass sie diejenigen sind, die mit unermüdlicher und unter- und unbezahlter Care-Arbeit das System am Laufen zu halten. Frauen verschiedener Generationen, aufgewachsen in unterschiedlichen Lebensbedingungen und dennoch mit ähnlichen Erwartungen an sie als Frau.
Elin ist eine erfolgreiche Influencerin. Nuri steckt in Schwierigkeiten und unterbezahlten, unfairen Jobs. Ruth arbeitet unentwegt als Pflegekraft im Krankenhaus. Drei Lebenswege und noch viele Wege mehr kreuzen sich in diesem stillen Protest gegen ein prekäres System, das auf Ausbeutung und Überlastung basiert. Was folgt, ist ein Chaos sondergleichen, das deutlich macht, was passieren würde, wenn Frauen, die für selbstverständlich gehaltenen und ihnen zugesprochenen Aufgaben niederlegten und die Frage nach der Veränderbarkeit von Traditionen und Verhältnissen stellten.
Mareike Fallwickl ist mit ihrem feministischen Gesellschaftsroman UND ALLE SO STILL für das Lieblingsbuch des Deutschweizer Buchhandels 2025 nominiert. Die 1983 geborene österreichische Autorin schaffte 2018 ihr Debüt mit Dunkelgrün fast schwarz. Mit Das Licht ist hier viel heller (2019) und Die Wut, die bleibt (2022) entwickelt sie sich mit Themen wie Machtmissbrauch, weibliche Selbstbestimmung, Freundschaften und Abhängigkeiten zu einer Autorin, die sich für weibliche Erzählstimmen einsetzt.