Caligula will zum Mond, koste es, was es wolle: dass er sich bei Elon Musk anbiedern oder satte 28 Milliarden Dollar auftreiben muss. Angetrieben von dem Wunsch nach Handlungsfreiheit und unendlichem Wachstum, befindet sich der rastlose junge Mann in einem Strudel der Gier. Immer weiter, höher und schneller muss er über sich hinauswachsen. Nur gut, dass sein Bitcoin-Kontostand stetig steigt. Von Rom bis Tokio versucht Caligula, alle, die ihm begegnen, von seiner Mission zu überzeugen, sei es seine Mutter oder Oli Kahn. Es gelingt ihm sogar, den Mond selbst herbeizuzitieren.
Inspiriert von Albert Camus' Drama Caligula über den gleichnamigen römischen Kaiser, der für seinen Größenwahn in Erinnerung ist, reflektiert das Autorenduo Paula Kläy / Guido Wertheimer tiefgreifend und zugleich mit Leichtigkeit über die Faszination der Menschheit für den Mond und das Bedürfnis, diesen zu bezwingen. Im Auftrag des Theaters Bonn und auf Grund der aktuellen Weltlage wird das Autor:innenduo seinen Text neu bearbeiten, überschreiben und um neue Perspektiven erweitern.
Paula Kläy wurde 1997 in Zürich geboren und Guido Wertheimer 1996 in Buenos Aires. Seine Theaterstücke wurden bereits in Argentinien, Kolumbien, Ecuador, Peru, Bolivien und Deutschland aufgeführt. Beide studierten seit 2020 Szenisches Schreiben an der UdK Berlin. Gemeinsame Texte werden an der Vaganten Bühne, am Landestheater Detmold, an der HfS Ernst Busch, am TD Berlin sowie am Theater Graz gezeigt. Paula Kläy und Guido Wertheimer waren nominiert für den Preis der jungen Dramatik der Staatstheater Magdeburg und Braunschweig. 2022 erhielt Guido Wertheimer den Preis der jungen Dramatik für sein Stück Wir werden diese Nacht nicht sterben. Paula Kläys Stück Oberland erhielt den Publikumspreis bei der Langen Nacht der neuen Dramatik 2023.