Enttäuschende Ewigkeit
von Paula Kläy/Guido Wertheimer
Regie: Sarah Kurze
Der Traum scheint so alt zu sein, wie die Welt: eine Reise zum Mond. In diesem Wunsch drückt sich immer schon die Sehn-Sucht der Menschen nach Grenzüberschreitung, nach Überwindung der irdischen Existenz, nach Entgrenzung der menschen-möglichen Erfahrung aus. Einer, der heute dieses Ziel unbeirrt verfolgt, trägt nicht zufällig den gleichen Namen wie der legendäre römische Kaiser Caligula, der für seinen Größenwahn berüchtigt war. Dieser moderne Namensvetter ist bereit, alles zu tun, damit sein Traum von ihm als Mann im Mond Wirklichkeit wird: z.B. sich bei Elon Musk anzubiedern, um bei dessen geplanten Flug zum Erdtrabanten an Bord zu sein und dafür sagenhafte 38 Milliarden Euro aufzutreiben. Man kann zwar nicht mehr der erste, aber, laut Musk, der bedeutendste Mensch auf dem Mond sein. Koste es, was es wolle. Caligulas Besessenheit von diesem Vorhaben steigert sich stetig und wird zu Gier. Sie treibt ihn durch die ganze Welt von Rom bis Tokio, von Berlin bis Amazonien. Alle, denen er auf dieser skurrilen Reise um die Erde begegnet, versucht er von seiner All-(Macht)-Mission zu überzeugen, sei es seine Mutter, Oli Kahn oder den Mond selbst. Eine Suche, die vielleicht bereits an ihrem Ausganspunkt eine Flucht vor der Begegnung mit sich selbst war?