»Immer. Always. Toujours. Theater.«

Das Bonner Opernhaus feiert 60-jähriges Jubiläum

Über 1.000 Gäste, eine bunte Gala und angeregte Gespräche bis in den späten Abend: Am Montag, dem 5. Mai 2025 feierte das Bonner Opernhaus sein 60-jähriges Bestehen! Das Motto des Jubiläums: »Immer. Always. Toujours. Theater.« 1965 in der Bonner Republik gegründet und in den 1980er Jahren als »Scala am Rhein« bejubelt, hat sich das Haus heute als Theater für Alle etabliert: offen, vielfältig, international. 26 Nationen arbeiten hier gemeinsam an Produktionen, die Menschen verbinden und künstlerische Maßstäbe setzen.

Der Abend wurde auf der Foyerbühne von Generalintendant Dr. Bernhard Helmich und Nathanael Liminski, Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten, Internationales sowie Medien des Landes Nordrhein-Westfalen, eröffnet. Liminski betonte in seinem Grußwort u. a. die Bedeutung des Opernhauses als bundesweites Kulturzentrum: »Dank der Arbeit der Bonner Oper können wir davon sprechen, dass Bonn auch kulturell einen Mehrwert für ganz Deutschland bietet.« Das direkt am Rhein gelegene Opernhaus sei für ihn zudem »noch immer ein Stück Heimat«, so der gebürtige Bonner.

Ab 19.30 Uhr erlebten die über 1.000 geladenen Gäste aus Kultur, Politik und Wirtschaft sowie (ehemalige) Mitarbeitende und interessierte Abonnenten eine festliche wie unterhaltsame Gala moderiert von TV-Star Hanno Friedrich. Die Oper zeigte sich dabei ausgesprochen bunt und vielseitig. Besondere Höhepunkte der Show: eine Hinterhofoper mit Müllauto, zwei Songs aus SPRING AWAKENING, der aktuellen Koproduktion mit dem Jungen Theater Bonn und eine Turnübung mit klarer Botschaft. Thorsten Kutschke, Verleger des Magazins OPERNWELT, verlieh dem Opernchor im Rahmen des Festaktes stellvertretend für die ganze Produktion Moses und Aron den Preis in der Kategorie »Aufführung des Jahres« der Kritikerumfrage der »Opernwelt«.

Außerdem standen an diesem Abend Solistinnen und Solisten des Opernensembles, der Kinder- und Jugendchor und Mitglieder des Schauspielensembles auf der Bühne – insgesamt über 100 Künstlerinnen und Künstler. Es spielte das Beethovenorchester Bonn unter der Leitung von Generalmusikdirektor Dirk Kaftan.

Die Festrede hielt Katja Dörner. »Die Oper gehört zur bunten, lebensfrohen Vielfalt hier in Bonn und ist eines der führenden Musiktheater in NRW. Generalintendant Dr. Bernhard Helmich und sein Team navigieren das Musiktheater entschlossen durch die Zeiten und vermitteln eine wichtige Botschaft: Oper bietet Angebote für alle Menschen – von Kindern bis zu Seniorinnen und Senioren. Um diese Erfolgsgeschichte weiterzuführen, starten wir nun den vom Miteinander der Akteure geprägten Prozess ›Zukunftsagenda Bonner Bühnen‹, mit dem wir stabile Strukturen für eine lebendige, bereichernde und anregende Kultur in Bonn schaffen«, so die Oberbürgermeisterin.

Insgesamt steht dieses Jubiläum nicht nur im Zeichen der Vergangenheit, sondern richtet den Blick klar nach vorn. Mit seinem Motto »Immer. Always. Toujours. Theater.« knüpft das Theater an den Bonner Vierklang »Freude. Joy. Joie. Bonn.« an – und macht deutlich:

Wir sind Teil dieser Stadt. Hier wird seit jeher Theater gemacht – und auch in Zukunft wird es immer Theater geben: auf der Bühne, im Foyer, im öffentlichen Raum. Das Theater versteht sich als Ort der Begegnung, als Bühne für gesellschaftliche Themen und als kulturelles Zentrum am Rhein.

Gerade in Zeiten, in denen der Wert öffentlicher Kulturorte neu verhandelt wird, setzt das Opernhaus ein klares Zeichen: für den Erhalt, für die Relevanz und für die Kraft des Theaters.

»Immer Theater« – das ist nicht nur ein Slogan, sondern eine Haltung. Ein Versprechen an die Stadt und ihre Menschen.

Denn, wie Dr. Bernhard Helmich in seiner Rede feststellte: »Oper in Bonn ist mehr als klassisches Opernerlebnis. Oper ist zum Beispiel Vermittlung. Oper ist auch Begegnung und Gemeinschaft. Oper ist international. Oper ist auch Zukunft: In der Spielzeit 2024/25 haben uns 30.000 Menschen unter 27 Jahren besucht. Oper ist ein Ort der Reflexion und der Entschleunigung. Bei all dem ist Oper natürlich auch große Kunst!«