Reinhild Hoffmann

Reinhild Hoffmann gehört – mit Johannes Kresnik, Pina Bausch, Gerhard Bohner und Susanne Linke – zu der Pioniergeneration des deutschen Tanztheaters. Ihre Ausbildung erhielt sie an der Folkwang Hochschule Essen unter der Leitung von Kurt Jooss. Nach ersten choreographischen Arbeiten und verschiedenen Stipendien, u. a. in New York, gründete sie 1978 am Bremer Theater ein eigenes Tanztheaterensemble.
Die Arbeiten, die dort entstanden, unterschieden sich insofern von traditionellem Handlungsballett sowie modernem Ausdruckstanz, indem sie tatsächlich „Stücke“ waren – eigene Kompositionen aus Bewegung, Raum und Klang, die das Thema, das sie erzählen, überhaupt erst hervorbrachten.
Viele ihrer Stücke wurden auf vielen internationalen Gastspielen gezeigt.

Zum Berliner Theatertreffen wurde sie mit KÖNIGE UND KÖNIGINNEN (1983), CALLAS (1984) und FÖHN (1986) als herausragende Inszenierungen der Spielzeit eingeladen.

Reinhild Hoffmann erhielt 1982 den Deutschen Kritikerpreis und 1992 das Bundesverdienstkreuz Erster Klasse. 1997 wurde sie zum Mitglied der Akademie der Künste Berlin gewählt und übernahm 2007 sie den Vizevorsitz der Sektion Darstellende Kunst.
Seit 1995 arbeitet die in Berlin lebende Künstlerin als freie Choreografin und Opernregisseurin. In der Spielzeit 2019/20 kehrt sie zum ersten Mal ans Theater Bonn zurück, wo sie 1993 mit IL TABARRO ihre erste Opernregie übernahm.