60 JAHRE DEUTSCH-ISRAELISCHE BEZIEHUNGEN

Erinnerung, Verantwortung und das Dilemma der Versöhnung

Gespräch mit Natan Sznaider & Hans-Georg Soeffner

Im Mai 2025 jährt sich die Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen Deutschland und Israel zum sechzigsten Mal. Ein historisches Datum – doch bis heute ist das Verhältnis von Erinnerung, Verantwortung und moralischem Anspruch nicht frei von Spannungen.

Bereits 1952 regelte das Luxemburger Abkommen Entschädigungszahlungen Deutschlands an jüdische NS-Opfer. In Israel: ein politischer Kompromiss. In Deutschland: ein Versuch der »Wiedergutmachung«. Der Begriff blieb umstritten – ebenso wie die Idee von Versöhnung.

Die Veranstaltung am 4. Mai bringt zwei profilierte Soziologen in den Dialog: Natan Sznaider (Tel Aviv), dessen Arbeiten zu Erinnerungskulturen und Holocaust-Gedenken international wegweisend sind, und Hans-Georg Soeffner (Universität Bonn), renommierter Kultursoziologe.

Gemeinsam sprechen sie über das Dilemma der Versöhnung zwischen Nachfahren von Tätern und Opfern, über politische Symbolik und moralische Zumutungen, über nationale Narrative und universelle Menschenrechte. Was bedeutet Versöhnung, wenn das Leid historisch ist, aber seine Wirkung bis heute anhält? Und wie verändert sich der Diskurs darüber in einer Zeit, in der globale Gewaltkonflikte neue Fragen nach Verantwortung und Gerechtigkeit aufwerfen?

Die Veranstaltung ist Teil einer Kooperation zwischen dem Theater Bonn und der Universität Bonn. In der Gesprächsreihe »Versöhnung – eine Utopie?« präsentieren Dozentinnen und Dozenten sowie Assoziierte des Bonner Zentrums für Versöhnungsforschung Einblicke in ihre Forschungsfelder.

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