Ein Maskenball

Un Ballo in Maschera

Giuseppe Verdi (1813 – 1901)

Melodramma in drei Akten
Libretto von Antonio Somma nach dem Drama GUSTAVE III. von Eugène Scribe
–In italienischer Sprache–

Koproduktion mit der Welsh National Opera

ca. 165 Minuten 1 Pause

Die wahren politischen Triebkräfte sind privater Natur – jedenfalls nicht selten bei Giuseppe Verdi. In UN BALLO IN MASCHERA verknüpft er die historische Vorlage des Attentats auf den schwedischen König Gustav III. mit einer Liebesgeschichte. Verdi nahm die Ermordung Gustav III., der im Zuge eines Maskenballs umgebracht wurde, zum Anlass für dieses Werk, das für das Teatro San Carlo in Neapel bestimmt war. Der MASKENBALL entstand in Rom, und zwar dank der Willensstärke Verdis nach einer bewegten Schaffensperiode.

Dass die Zensurbehörde im Königreich Neapel – nach dem Attentat auf Ferdinand II. von 1856 – eine Oper mit einem Königsmord ablehnte, war nachvollziehbar, auch wenn deren Handlung im fernen Schweden und im Jahre 1792 spielt. Verdi ließ sich gerichtlich bestätigen, dass die erforderlichen Änderungen sein Werk entstellten. Er zog die Oper zurück und vergab die Uraufführung nach Rom. Aber auch dort wurde Entpolitisierung verlangt – die Behörden waren überall nervös.

Derlei Überlegungen spielen heutigentags keine Rolle mehr, so dass man gespannt darauf sein darf, wie Sir David Pountney im für Bonn zweiten Teil – nach der SIZILIANISCHEN VESPER – seiner Verdi-Trilogie sich innerhalb in der von ihm entwickelten »Verdi-Maschine« dem Thema stellt.

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