Asrael

Alberto Franchetti (1860 – 1942)

Leggenda in quattro atti
Libretto von Ferdinando Fontana
–In italienischer Sprache–

180 Minuten eine Pause

Neben Giacomo Puccini, Ruggero Leoncavallo und Pietro Mascagni galt Alberto Franchetti als eine große Hoffnung der Musik Italiens. Seine erste Oper, ASRAEL, auf ein Libretto von Ferdinando Fontana, kam am 11. Februar 1888 in Reggio Emilia (weitestgehend auf Kosten seines Vaters) heraus. Die Uraufführung war so erfolgreich, dass sich sogleich Italiens größter Musikverlag, Ricordi, meldete und anbot, das Stück zu verlegen. Zudem empfahl Giuseppe Verdi, einen ihm zugedachten Festopernauftrag zur Vierhundertjahrfeier der Entdeckung Amerikas dem jüngeren Kollegen zu erteilen. Die von ASRAEL begeisterten Kritiker brachten den Namen des jungen Komponisten mit Meyerbeer in Verbindung, als dessen moderner Nachfahre er gehandelt wurde. Ausgerechnet von dem Land, dem seine besondere Liebe galt – mit GERMANIA schrieb er die Oper der Befreiungskriege –, ging dann die Gefahr für seine letzten Lebensjahre aus: Da Franchetti Jude war, durfte seine Musik in Deutschland nach 1933 nicht mehr gespielt werden. Nach Übernahme der »Rassegesetze« durch Italien im Jahre 1938 verschlechterte sich die Situation des greisen Komponisten auch in seinem Heimatland erheblich; lediglich die Fürsprache Pietro Mascagnis, der Mitglied des Partito Nazionale Fascista war, verhinderte Schlimmstes.

ASRAEL ist nach 1945 nicht mehr aufgeführt worden. Wie auch schon im Falle von EIN FELDLAGER IN SCHLESIEN wird hier die Aufführung aus eigens für die Bonner Produktion erstelltem Material gespielt.

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