CARMEN
GEORGES BIZET
Oper in vier Akten
Dichtung nach einer Novelle des Prosper Mérimée von Henri Meilhac und Ludovic Halévy
– in französischer Sprache mit deutschen Übertiteln –
in Kooperation mit der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf Duisburg
Die Begegnung eines Soldaten mit einer Tabakarbeiterin. Eine Blüte, die sie wirft, bannt ihn. Er liebt besinnungslos, fordert und will ganz besitzen. Sie lebt den Augenblick, bedingungslos, in vollen Zügen. Nichts hält sie fest, das Auge hat schon den Stierkämpfer im Visier. Ihren grenzenlosen Freiheitswillen erträgt er nicht. Seinem Begehren völlig ausgeliefert, muss er sie auslöschen und sich selbst mit ihr.
Ebenso banal wie existentiell ist die Geschichte der Begegnung von Carmen und Don José, deren exzessive erotische Spannung sich aus dem speist, was der Liebe zum Verhängnis wird, und beide in den Tod reißt. Der Moment absoluter Hingabe und totaler Freiheit ist in einem labilen Gleichgewicht und in seiner bewussten Wahrnehmung schon dem Zerfall anheimgegeben. Überwältigung, Hingerissenheit, Begehren wollen, festhalten, besitzen, bewahren – und zerstören die Erotik der voraussetzungslosen, freien Bejahung. Eine Figur wie Carmen, die dieser Freiheit gewachsen ist, die Versicherung weder zu geben bereit ist, noch zu bekommen verlangt, die lieben und leben will im vollen Bewusstsein des Risikos ihrer Existenz, ohne jede Aussicht auf Erlösung, beunruhigt, empört, ängstigt und fasziniert zugleich. Bizet ist es gelungen, diesen auf der Novelle von Prosper Mérimée aus dem Jahr 1845 beruhenden Stoff mit den Mitteln einer Opéra comique zu erzählen, musikalisch das gesamte Spektrum von Leichtigkeit, Alltäglichkeit, Albernheit und Härte, Verführung und Spiel, Grausamkeit und Schicksalshaftigkeit einzusetzen. Eine bürgerliche Oper gefährdet die bürgerliche Moral. Unerhört scheint diese Tragödie, in der der Mensch es wagt, spielerisch, lässig und arrogant – sich seiner Unterlegenheit bewusst – gegen den Tod anzutreten.
Einführungsmatinee
OPERNFOYER | SO, 22. OKT 2017, 11 UHR
Moderation: Bernhard Hartmann, Musikredakteur, General-Anzeiger Bonn
mit Brunch
HINWEIS | Eine Stunde vor Aufführungsbeginn stehen im Foyer unsere
ehrenamtlichen OPERNFÜHRER für Sie bereit und freuen sich
auf Ihre Fragen zu Werk und Inszenierung.
Aufführungsdauer: 3 Stunden inklusive Pause
Besetzung
Don José | Felipe Rojas Velozo [P] [5.11.|10.12.|13.12.|20.12.|25.12.|24.2.|3.3.|8.3.|13.4.] |
| George Oniani |
Escamillo | Ivan Krutikov [P] [5.11.|17.11.|24.11.|13.12.|14.1.|20.1.|24.2.|3.3.|8.3.|2.4.| 13.4.|20.4.] |
| Giorgos Kanaris |
Remendado | David Fischer [P] [5.11.|11.11.|17.11.|24.11.|10.12.|13.12.|25.12.|14.1.|20.1.|24.2.|3.3.|8.3.|2.4.|13.4.|20.4.] |
Dancaïro | Di Yang * |
Zuniga | |
Moralès | |
Carmen | Niina Keitel [P] |
Dshamilja Kaiser | |
Micaëla | Sumi Hwang [P] [5.11.|11.11.|17.11.|24.11.|10.12.|13.12.|20.12.|25.12.|14.1.|20.1.|24.2.|3.3.| 8.3.|13.4.|20.4.] |
Frasquita | Rosemarie Weissgerber * [P] [5.11.|11.11.|17.11.|24.11.|10.12.|13.12.|20.12.|25.12.|14.1.|24.2|3.3.|8.3.|2.4.|13.4.|20.4.] Monika Rydz [20.1.] |
Mercédès | Kathrin Leidig [5.11.|17.11.|24.11.|10.12.|3.3.|8.3.|20.4.] |
| Manon Blanc-Delsalle * [11.11.|13.12|20.12.|14.1.|24.2.|2.4.|13.4.] Annika Kaschenz [20.1.] Iryna Vakula [25.12.] |
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Tänzerinnen und Tänzer | Anna Roura-Maldonado, Joeri Burger, Sara Blasco Gutiérrez, Jonas Tilly, Alexeider Abad Gonzalez, Antonio Olmedo Gil, Michele Lama, Carmen, Canas, Irina Castillo |
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Musikalische Leitung: | Jacques Lacombe [P] [5.11.|11.11.|24.11.|13.12.|20.12.|25.12.|20.1.|3.3.] Ivo Hentschel [8.3.] |
Regie: | |
Szenische Leitung: | Sophie Jacquet |
Bühne: | |
Kostüme: | Patrick Dutertre |
Licht: | Fabrice Kebour (Konzept) |
| Ronald Hütten (Adaption) |
Choreographie: | Anna Garcia |
Choreinstudierung: | Marco Medved |
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Regieassistenz: | Mark Daniel Hirsch |
Studienleitung: | Julia Strelchenko |
Kinder- und Jugendchor | Ekaterina Klewitz |
Inspizienz: | Tilla Foljanty |